Aufrufe

Bundesweiter dezentraler Aktionstag
Im Folgenden findet ihr den Hauptaufruf, den feministischen Aufruf, den Aufruf der Jugend und den Klima Aufruf.

Unsere Utopie gegen ihre Repression

Liebe Genoss*innen, Freund*innen, alle freiheitsliebenden, feministischen, antirassistischen, antikapitalistischen und demokratischen Menschen,
wir rufen euch alle dazu auf, am 21.11.2020, in euren Städten, für die befreite Gesellschaft in Deutschland, Kurdistan und überall auf der Welt aufzustehen! Meldet Kundgebungen und Demonstrationen an und beteiligt euch an dem Aktionstag. Lasst uns bundesweit unsere Stimme erheben und fordern:
PKK? Na klar!!!
Die PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) gibt es nun seit 42 Jahren. Sie gründete sich als organisierte Selbstverteidigung gegen den faschistischen Terror und Genozid, den der türkische Staat gegen die kurdische Gesellschaft verübte. Sie gründete sich außerdem mit dem Ziel, eines unabhängigen, vereinigten und sozialistischen Kurdistans. Der Beweis dafür, dass diese Utopie lebt, ist die Umsetzung des Demokratischen Konföderalismus in Rojava (Demokratische Föderation Nord- Ostsyrien).
Die PKK organisierte sich dort zusammen mit der Gesellschaft, sodass sich die Menschen vor Ort inmitten der Angriffe des IS und des türkischen Staates nicht daran hindern ließen, weitere Grundlagen für eine befreite Gesellschaft aufzubauen! Grundpfeiler des Demokratischen Konföderalismus sind: Geschlechterbefreiung, Ökologie und die Organisierung einer basisdemokratischen Gesellschaft.
Es war der Widerstand der YPJ, YPG & der Guerilla der PKK, der die Menschlichkeit im Kampf gegen den Faschismus des Islamischen Staates (Daesh) verteidigte. Ihr Einsatz verhinderte im Sommer 2014 den Völkermord an der ezidischen Bevölkerung in Shengal!
Weg mit dem PKK-Verbot!!!
Mithilfe des PKK-Verbots versucht die Bundesregierung seit 27 Jahren eine der wichtigsten demokratischen Kräfte unserer Zeit mundtot zu machen. Die systematischen Einschüchterungsversuche spiegeln sich in tausenden Gerichtsverfahren, hunderten von Festnahmen und Razzien wieder. Die Unterdrückung, welche die kurdische Bewegung in der Türkei erfährt, wird in Deutschland fortgeführt. Aufgrund wirtschaftlicher Interessen, spielt der deutsche Staat dem Despoten Erdogan in die Hände.
Schluss mit Repression & Kriminalisierung!
Kurdische Vereine werden kontrolliert, linke Genoss*innen erfahren massive Kriminalisierung und Gewalt. Auch nach den Debatten um Black Lives Matter ist sich die Polizei in Deutschland nicht zu schade, Schwarze Aktivist*innen, Migrant*innen und Demonstrant*innen of Color mit einer Härte anzugehen, die zeigt, wie sehr der deutsche Staatsapparat auf Rassismus basiert!
Während organisierte Nazis und Rassist*innen als Teil des deutschen Polizeiapparates und Teil des Verfassungsschutzes agieren, wachsen faschistisch organisierte Terrornetzwerke in Deutschland stetig weiter! Wir fordern: Schluss damit!
Weil wir ein gutes Leben für alle wollen, weil wir uns über die Grenzen des für uns vorgesehenen Rahmens hinweg bewegen und uns nicht mit den Zuschreibungen eines rassistisch-patriarchalen Systems identifizieren wollen, werden wir alle kriminalisiert!
Die Gewalt und Repression gegen Sympathisant*innen der PKK ist ein Angriff gegen die demokratische Gesellschaft und betrifft uns somit alle!
Unsere Utopie gegen ihre Repression!
Weltweit regt sich der Widerstand gegen den patriarchal-rassistischen „Normalzustand“ der kapitalistischen Moderne, weltweit wird versucht diese Widerstände zu brechen. Doch unsere Antipatriarchalen, Antikolonialen, Antikapitalistischen, Demokratischen Kräfte sind nicht aufzuhalten!
Wenn wir unsere Kämpfe verbinden und damit beginnen gemeinsam für eine feministische, ökologische & demokratische Gesellschaft überall einzustehen, dann können wir eine neue Welt schaffen!
Eine Welt, in der viele Welten Platz haben!
Ideen und Inspiration für den Aktionstag:
-Kundgebungen in allen Städten
-Verbreitung unserer Plakate (zu finden auf https://unsereutopie.noblogs.org/material/ )
-kreativ und mutig sein, Flagge zeigen
-Videobeiträge für ein Aktionsvideo zum Thema „Unsere Utopie gegen ihre Repression bedeutet für mich…“ an unsere-utopie@riseup.net schicken.

Feministischer Aufruf

Feminismus bedeutet für uns auch „Ja zur PKK!“

Aufruf zu dezentralen feministischen Aktionen am 21. November in Köln und überall!

Drei Jahre nach der Wende, in einer Zeit, in der Nicht-Deutsche massiv verfolgt und ermordet wurden, der sogenannte Westen seine vermeintlichen Werte der DDR überstülpte, deutsche Panzer in der Türkei Kurd*innen ermordeten, gingen in Deutschland 100.000 Menschen für eine friedliche Lösung der „Kurdenfrage“ auf die Straße. In diesem Jahr, 1993, bestärkten die deutschen Behörden mit einer Entscheidung einmal wieder ihre rassistische Politik und ihren patriarchalen Bund mit dem türkischen Staat. Am 26. November 1993 erwirkte das Bundesinnenministerium das sogenannte PKK-Verbot, durch das von nun an auch kurdische Aktivist*innen in Deutschland verfolgt werden konnten.

Mit dem Verbot zahlreicher kurdischer Organisationen und Symbole wurde eine demokratische Organisierung für die Lösung der kurdischen Frage und die Vermittlung der Ziele des kurdischen Frauenbefreiungskampfes massiv erschwert. Jegliches Einstehen für das Selbstbestimmungsrecht der Kurd*innen kann seitdem kriminalisiert werden. Lange Zeit wurde die öffentliche Wahrnehmung der PKK von staatlich gelenkter Antipropaganda geprägt. Es wurde das Bild einer gewalttätigen, feudalen, terroristischen Organisation geschaffen – viele von uns sind mit diesem Bild aufgewachsen. Bis heute versperren diese Bilder den Blick auf eine Bewegung, die sich mit unerschütterlicher Hingabe, einer tiefgreifenden Philosophie und historischen Analyse, demokratischen Methoden und einem unbändigen Lebenswillen der Befreiung der Frauen verschrieben hat.

Die PKK-Bewegung hat kontinuierlich Frauen ausgebildet und ermutigt, Verantwortung in allen Bereichen der Gesellschaft zu übernehmen. Mit dem Prinzip des Ko-Vorsitzes verbunden mit einer autonomen Frauenorganisierung, mit Frauenräten, Frauenkooperativen und der Jineolojî (Wissenschaft der Frau und des freien Lebens) wurden grundlegende Elemente für die Entwicklung hin zu einer wirklich befreiten Gesellschaft aller geschaffen. Diese stellen durch ihre ökologische und basisdemokratische Ausrichtung eine reale Alternative zum kapitalistischen Patriarchat dar und sind nicht nur für ihre Ursprungsregion modellhaft.

Die PKK verkörpert für uns die Utopie von einer geschlechterbefreiten, demokratischen, ökologischen und vielfältigen Gesellschaft. Die PKK und die Idee des demokratischen Konföderalismus stehen für einen radikalen Frauenbefreiungskampf, der unzählige Heldinnen hervorgebracht hat.

Mit den Feststellungen „Kurdistan ist eine Kolonie!“ und „Die Frau war die erste Kolonie!“ stehen die PKK und ihr Begründer Abdullah Öcalan für die Verbindung des Kampfes gegen Kolonialismus und Patriarchat. Dass „eine Gesellschaft nur dann frei ist, wenn die Frauen darin frei sind“, ist bei der PKK fest verankerte Praxis. Und genau das ist auch der Grund, warum sie von den Nationalstaaten, die den Status quo erhalten wollen, bekämpft wird. Zuletzt wurde mit der Frauenrevolution in Rojava ein blühendes Beispiel der gelebten Utopie der kurdischen Frauenbewegung geschaffen und diese in einem aufopferungsvollen Kampf gegen dschihadistische Terrorgruppen verteidigt. Rojava schafft die Gewissheit, dass eine andere Welt möglich ist, wenn wir dafür einstehen. Diese Hoffnung sät sich in alle freiheitsuchenden Herzen aus und ermutigt uns weiter zu kämpfen. Währenddessen versucht der deutsche Staat weiterhin erfolglos mit seiner stumpfen Repressionspolitik den Kampf für ein freies Kurdistan und ein ökologisches, demokratisches und geschlechterbefreites Leben dort und auch hier zu unterdrücken.

Gerade jetzt, in dieser krisenhaften Zeit mit ihren Möglichkeiten, aber auch Gefahren, sagen wir als Feminist*innen: PKK?!na klar!!!

Auf Grund der aktuellen Lage der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Absage der bundesweiten Demonstration, rufen wir am 21.11.2020 alle Feminist*innen zu kreativen dezentralen Aktionen in Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf und den Freundinnen der PKK auf! Lasst uns alle mit unserer vielfältigen Schönheit kämpferisch und kreativ sein! Lasst uns am 21.11.2020 das Stadtbild verändern und gemeinsam für die Aufhebung des PKK- Verbots kämpfen, lasst uns der Verwirklichung unserer feministischen Utopie viele Denkmäler bauen!

Jin Jiyan Azadî!

Verband der Frauen aus Kurdistan in Deutschland, YJK-E
WomenDefendRojava
Gemeinsam Kämpfen für Selbstbestimmung und Demokratische Autonomie
F*Streik Köln
ABFAK Aktionsbündnis Flint*-Antikapitalist*innen, Köln
Denk radikal feministisch, Köln

Klimagerechtigkeitsaufruf

https://anfdeutsch.com/Oekologie/auch-wir-sagen-schluss-mit-repression-und-kriminalisierung-22895

Geschlechterbefreiung, Ökologie und die Organisierung einer basisdemokratischen Gesellschaft. Das sind die Grundpfeiler des demokratischen Konföderalismus, für den die PKK kämpft. Die PKK gibt es nun seit 42 Jahren. Sie gründete sich als organisierte Selbstverteidigung gegen den faschistischen Terror und Genozid, den der türkische Staat gegen die kurdische Gesellschaft verübt. Sie gründete sich außerdem mit dem Ziel, eines unabhängigen, vereinigten und sozialistischen Kurdistans. Diese Utopie lebt! Der Beweis dafür ist die Umsetzung des Demokratischen Konföderalismus in Rojava, in Nord- und Nordostsyrien.

Für die PKK ist klar, dass sich die Klimakrise nicht durch technischen Fortschritt, nicht durch sogenannten „grüne” Technologien lösen lässt. Es reicht auch nicht, den Kapitalismus als den Ursprung des Problems zu sehen. Die Probleme liegen viel tiefer. Vor 5000 Jahren mit der Entstehung des Patriachats haben sich Hierarchien zwischen den Geschlechtern und Menschengruppen herausgebildet. Auch das Verständnis von Natur veränderte sich hin zu einem entfremdeten, ausbeuterischen Verhältnis. Ökologische Fragen waren schon immer verbunden mit gesellschaftlichen Fragen.

Das kaputte Naturverhältnis hat seine Extremform erreicht

In der kapitalistischen Moderne hat dieses kaputte Naturverhältnis seine Extremform erreicht. In Deutschland sehen wir, wie aufgrund des imensen Energiehungers der Industrie ganze Wälder und Dörfer für den Abbau von Kohle zerstört werden. Wasser, also die Grundlage jeglichen Lebens, welches vorher für alle Menschen frei zugänglich war, wird Gemeinschaften heute gestohlen, und ihnen dann in Plastikflaschen abgefüllt als neues Produkt angeboten. Das sind nur zwei Beispiele von Vielen, die dieses kapitalistische Naturverhältnis ausdrücken.

Doch überall auf der Welt gibt es Kräfte, die ein besseres Naturverhältnis wieder herstellen möchten. Der Widerstand von indigenen Gemienschaften gegen die Abholzung und Privatisierug in Südamerika, die Widerstandscamps gegen Fracking in Nordamerika, der Protest der Jugend in Form von Fridays for Future und die Kämpfe in den Kohlerevieren im Rheinland und in Ostdeutschland sind Teil des Aufstandes der Natur und der Gesellschaft.

Auch die PKK ist Teil dieses gemeinsamen Aufstandes, stellt sich der Ausbeutung der Natur und der Gesellschaft in Kurdistan und weltweit aktiv entgegen und hat mit dem von Abdullah Öcalan entwickelten demokratischen Konföderalismus, einen konkreten Löusungsvorschlag für die globale Krise formuliert.

Wir sagen Schluss mit Repression und Kriminalisierung!

Kurdische Vereine werden kontrolliert, linke Genoss*innen erfahren massive Kriminalisierung und Gewalt! Auch wir als Klimaaktivist*innen sind davon betroffen. Mit Gewalt und Repression wird die Räumung des Dannenröder Waldes durchgesetzt und gegen Aktivist*innen in den Kohlegruben vorgegangen. Tagtäglich zeigt das herrschende System dass es kein Interesse an einem Systemwandel hat und bereit ist mit allen Mitteln gegen uns vorzugehen.

Die Gewalt und Repression gegen Sympathisant*innen der PKK ist ein Angriff gegen die demokratische-ökologische Gesellschaft und betrifft somit uns alle! Unsere Utopie gegen ihre Repression! Weltweit regt sich der Widerstand gegen den patriarchal-rassistischen „Normalzustand“ der kapitalistischen Moderne, weltweit wird versucht diese Widerstände zu brechen.

Wenn wir unsere Kämpfe verbinden und damit beginnen gemeinsam für eine feministische, ökologische und demokratische Gesellschaft überall einzustehen, dann können wir eine neue Welt schaffen! Eine Welt, in der viele Welten Platz haben!